Rezept für einen guten Schlaf: Man nehme eine 400 Jahre alte Säge und baue neun hinreißende Chalets auf das Gelände. Am besten vor herrlicher Bergkulisse. So haben sich das jedenfalls Schreinermeisterin Sonja Gilb und ihr Mann, Sägemeister Albert ausgedacht.
In ihren Alpzitt Chalets und den vier Chalet-Wohnungen bereiten sie ihren Gästen jeden Tag eine gute Nacht. „I hob als Kind allat guat g’schlofe“, erzählt Sonja von glücklichen Tagen im Heu und in den Allgäuer Wiesen. Als Mädchen war sie den ganzen Tag draußen. Das Gefühl, am Abend zufrieden, satt und erfüllt ins handgeschreinerte Bett zu fallen – genau das bietet sie heute ihren Gästen an.
Tür auf, Glücksgefühl an – schon beim ersten Schritt in die idyllischen Vollholz-Kuschel-Häuschen sprudelt vermutlich fast jedem das Herz vor Begeisterung über. Hier duftet es nach Natur. Nach Brettern. Nach wohliger, wohnlicher Wärme.
Schuld daran ist „Fichte Altholz“ – überall verbaut und extrem urig an die Wand genagelt oder elegant unsichtbar verschraubt. Kein Brett gleicht hier dem anderen. Jedes entfaltet seinen Charme: mal hell, mal dunkel, mal weich, mal hart, mal wild, mal ruhig. Und immer perfekt aufeinander abgestimmt.
„Das war uns ganz wichtig“, sagt Sonja, die dabei mit der Hand über die gehackten Wandbretter fährt. Wer hier ins Bett steigt, braucht tatsächlich kein Buch zum Einschlafen. In diesem Häuschen erzählen die Wände Geschichten: Ist das ein Holzdübel? War das ein Stall? Oder ein Stadel? Oder ein Wohnhaus?
Jedes Chalet ist einzigartig. Und jedes einzelne beruhigt. Wenn dazu in der Stube das Feuer im Kamin lodert und das „Kerzle“ muntere Schatten auf die Lodenstoffe der Kissen wirft – dann wird’s erst recht gemütlich.
„Holz holt jeden ab“, stellt Sonja Gilb regelmäßig fest. Den Gästen täte der Aufenthalt in den kleinen Häusern gut. Das Holz erde sie irgendwie. Das i-Tüpfelchen des Urlaubsglücks schaffen die Gilbs aber mit Details: frische Blumen auf dem Tisch, Frühstück im Chalet, urige Körbe mit Brennholz aus der eigenen Säge.
Wo früher im großen Stil geschnitten und gehobelt wurde, feilen die Gilbs jetzt an der Behaglichkeit – aus alter Tradition. „Mir händ uifach baut, was is seal z’friede macht“, erklären sie ihr Konzept. Ihr Antrieb: eine sehr alte Liebe zum Holz. Die ihren Gästen heute absolut idyllische Nächte beschert.
Alpzitt Chalets im Dorf
An der Sägemühle 2
87545 Burgberg
+49 8321 22099-0
info@alpzitt-chalets.de
www.alpzitt-chalets.de
Nach nur 30 Sekunden ist klar: Vor mir sitzt die geballte Kompetenz. Heike und Andreas Eggensberger vom Biohotel Eggensberger in Hopfen am See sind echte Schlaf-Experten. Die Mit-Gründer der Medical-Wellness-Bewegung arbeiten seit Jahren mit Wissenschaftlern und Psychologen zusammen, entwickeln Angebote und erforschen die Wirksamkeit verschiedener Methoden.
Ihr erstes Mittel der Wahl zur Verbesserung der Nachtruhe: die bewährte Kneipp-Therapie. „Die gezielte Setzung von Temperaturreizen ist ideal, um über die Aktivierung des vegetativen Nervensystems den Schlaf zu verbessern“, sagt Heike Eggensberger, die weiß, wovon sie spricht. Über die Jahre konnte die Entspannungspädagogin in Zusammenarbeit mit ihrem Mann (Kneipp-Bademeister, Heilpraktiker und Master of Science Physiotherapie) sehr vielen Gästen zu besserem Schlaf verhelfen. Ihr Erfolgsrezept: „Wir finden systematisch heraus, was individuell guttut.“
Am besten geht das in der „Schlaf (wieder) gut Woche“, zu der unter anderem eine Lebensstil-Analyse, eine Massage mit Zirbenöl, eine Heu-Packung und Güsse im Kneipp-Badehaus gehören. Dieses steht nur ein paar Meter vom Stammhaus entfernt; direkt am Bach und mit freiem Blick bis hinüber zu den Königsschlössern.
Der gesunde Schlaf wird durch das Zusammenspiel vieler Faktoren unterstützt: Nach den Anwendungen und einem Tag an der frischen Luft wartet im Zimmer das metallfreie Natur-Bett; Zirbenduft, Decken und Kissen aus regionalen Rohstoffen laden zum Träumen ein. Dazu gibt’s auch einen Wunsch-Kissen-Service.
Auch das richtige Essen spielt hier in Sachen Schlaf eine große Rolle. Die Lösung lautet hier: Bio-Vital-Pension. „Statt der üblichen vier Gänge am Abend können bei uns die Gäste zwei Gänge mittags und zwei am Abend genießen“, erklärt Heike Eggensberger den Gedanken, dass leichte Kost den guten Schlaf fördert.
Für eine gute Nacht sorgen neben den metallfreien Natur-Betten auch die Zimmer, die strahlungsfrei geschaltet werden können. „Bei uns hat jedes Zimmer Strom-Netzabkoppler und darüber hinaus einen eigenen Access-Point für das WLAN-Netz, den man bewusst aktivieren muss.“ Kurz: Wer dies nicht tut, hat keinen Zugang zum Internet und damit keine Strahlenbelastung. „Und nachts ist sowieso von 23 bis 7 Uhr alles aus.“
Mutig in einer digitalen Zeit, oder? „Aber wirksam“, sagen die Eggensbergers. Die Rückmeldungen dazu sind positiv: Nach Wanderungen im Kräutergarten, bei Behandlungen und in Gesprächen sagen viele Gäste, dass sie spürbar besser zur Ruhe kommen und die bessere Schlaf-Qualität spüren.
Na, dann: auf nach Hopfen am See – und rein in eine „Gute Nacht!“
Biohotel Eggensberger**** med.well
Enzensbergstraße 5
87629 Füssen – Hopfen am See/Allgäu
+49 8362/9103-0
info@eggensberger.de
www.eggensberger.de
Für mich sieht das perfekt aus: Betten gemacht, Kissen sortiert, alles blitzeblank. Brigitte Kaufmann-Bauer, Housekeeping-Leitung im Fünf-Sterne-Hotel Franks in Oberstdorf, sieht das offenbar anders. Und geht nochmal „sorgfältig drüber“.
Voll konzentriert wie ein Jagdhund auf der Fährte findet sie alles, was nicht optimal passt: die Reißverschlüsse an den Sitzpolstern gehören nach hinten, die Vorhangwellen verdienen synchrone Abstände. Der Schaukelstuhl muss zehn Zentimeter weiter nach vorne und dann kommt sie zum Wichtigsten: dem Bett.
Ein Schramm Bett – Boxspring mit perfekter Matratze – in Deutschland produziert. Was für mich schon sehr ordentlich aussieht, ist für die Hausdame noch weit entfernt von Gut: Auf den Knien guckt sie unterm Bett nach Flusen, mit einem kräftigen Ruck zieht sie die samtige Umrandung am Bettgestell glatt.
Nach dem Zurechtstreichen der leicht welligen Bettdecke kommt das Finish: die Kissen. Wie hellwache Ohren stellt sie die Ecken auf. Liebevoll lupft sie die fluffigen Berge in sauberen Dreierreihen an ihren Platz. Zwei Schritte zurück, ein Strahlen – fertig.
Wo Brigitte Kaufmann-Bauer war, herrscht absolute Perfektion. Sie und ihr Team sind überzeugt: Ob Wohlgefühl oder Unbehagen hängt von winzigen Details ab. Blanke Spiegel, die Holzkleiderbügel akkurat gebündelt an der Stange, die Position der Nachttischlampe. Das Motto: Ästhetik mit Herz schafft Entspannung.
„Für guten Schlaf sorgt hier auch die Umgebung“, sagt Hotelchefin Cora Bethke-Frank und meint damit neben den Zimmern auch die frische Luft, die herrliche Landschaft und die Wanderwege für jedes Niveau: „Bei uns haben alle Generationen, in jeder Höhenlage und mit jedem Anspruch Freude.“ Durch die Bewegung entstehe „ehrlicher Hunger“ und „ehrliche Müdigkeit“.
Wer vom Rubihorn, Söllereck, Fellhorn oder Nebelhorn zurück in das Fünf-Sterne-Haus kommt, trifft auf einen lodernden Kamin – und auf freudige Erwartung. Denn im Franks geht es auffallend herzlich zu. Wie die Hotelchefs selbst, ist jeder einzelne Mitarbeiter im Gespräch mit allen Sinnen beim Gast. Und immer fürsorglich.
Das schafft ein behagliches Ambiente: „Wir machen uns Gedanken, was zu einer optimalen Erholung beiträgt“, sagt Cora Bethke-Frank und gibt mir ein handgeschnitztes Herz aus Zirbenholz. Die Bettwäsche sei aus nachhaltiger Qualitätsbaumwolle und die Betten sind „Made in Germany“ – persönlich probegeschlafen von den Chefs.
Wer trotzdem unruhig schläft, ist bei den beiden Hausdamen richtig. In ihrer Kammer lagern stapelweise Lösungen: spezielle Topper, Nackenkissen, Keile, leichtere und schwerere Decken und dazu bergeweise Erfahrung. Das Ergebnis: Spätestens in Nacht zwei im Franks erleben die Gäste – satt von Allgäuer Bergluft und erfüllt von echter Gastfreundschaft – einen erholsamen, tiefen Schlaf.
Hotel Franks
Sachsenweg 11
87561 Oberstdorf im Allgäu
+49 8322 7060
info@hotel-franks.de
www.hotel-franks.de
Hier bin ich mutig: „Darf ich mich da reinlegen?“, frage ich Alexander Geißler vom 4-Sterne-Biohotel Mattlihüs. Der Chef guckt kurz auf das frisch gemachte Bett in der Wellness-Suite. Dann strahlt er mich an, als könnte ich ihm keine schönere Frage stellen, und sagt: „Ich bitte darum!“
Schuhe runter und rein ins Wohlgefühl. Matratze? Fest aber angenehm. Kissen? Irgendwie wollig weich. Aussicht? Innen eine offene Holzdecke, außen die Weite der Bergnatur. Alles hier ist klar, frisch und trotzdem kuschelig. Kurz: Ein Schlafplatz wie für mich gemacht.
„Bei uns kann man sich nicht nur erholen, sondern tatsächlich regenerieren“, erklärt Alexander Geißler das gute Gefühl, das mich in diesem Bett beschleicht. Gründe dafür gibt es viele. Zum Beispiel sei der Rahmen nach Feng Shui Regeln im „goldenen Schnitt“ gebaut - aus reinem Zirben Holz mit perfekter Luftzirkulation.
Direkt unter mir spüre ich den Komfort der Matratze mit einem Hartschaumkern. Beim Blick unter das Spannbettlaken zeigt sich der Baumwollüberzug, der mit Silberfäden durchzogen ist. „Die wirken antibakteriell.“ Mindestens genauso beeindruckend: Rund um die eingewebten Silberstreifen ist die Blume des Lebens eingestickt. Das Ornament soll negative Einflüsse abhalten und beim Schlafen Energie spenden.
Ich suche derweil vergeblich nach der elektrischen Energie. Bis Alexander Geißler die Schublade am Nachtkästchen öffnet und mir das „Elektro Bus System“ präsentiert. Mit dem fließt Strom nur in die Lampen und Steckdosen, wenn man sie extra einschaltet. „So kann sich das Immunsystem in der Nacht optimal erholen.“
Elektrosmog, Erdverwerfungen, Wasseradern – alles, was den Schlaf stören könnte, schirmt das Konzept im Mattlihüs ab. Dazu fördert die clevere Baubiologie des Biohotels die nächtliche Ruhe im Körper. Wände, Decken und Böden sind hier aus 100 Prozent heimischem Nadelholz. Mondgeschlagen und nachhaltig gewirtschaftet – und ohne Dübel, ohne Metall und ohne giftigen Leim verbaut.
Gäste, die sich wie ich nur so durchschnittlich für Technik interessieren, stellen vor allem die angenehm gedämpfte Akustik fest. Dazu riecht es nach gehobeltem Holz, das Design der Zimmer ist schlicht – durch die Naturfarben aber trotzdem heimelig.
Es scheint, als wäre hier mehr möglich als nur das reine Ausschlafen. „Wir sind ein Kraftplatz im Allgäu“, erklärt Alexander Geißler meine leise Ahnung. Mit Yoga, Tai-Chi, Waldmeditationen und „Massagen für die Seele“ (Coaching) sorgt er auch für innere Ruhe bei seinen Gästen. „So schöpft man im Urlaub neue Energie, die auch noch zu Hause wirkt.“
Biohotel Mattlihüs
Familie Geißler
Iselerstraße 28
87541 Oberjoch
+49 8324 980 289
info@mattlihues.de
www.mattlihues.de