Immer größer, höher, weiter? Nein, ganz im Gegenteil: Klein, einzigartig und familiär! Damit punkten jetzt vier AllgäuTopHotels ganz besonders. Jedes für sich auf seine Art. Alle jedoch klein und fein und sehr persönlich – das hat unsere Autorin Silke Lorenz total angesprochen.
Die Lage ist einfach genial: Die Sonnenterrasse im Alphorn am Ortsrand von Ofterschwang bietet einen wundervollen Blick auf die Oberstdorfer Berge … ehe man die Langlauf-Skier anschnallt und direkt auf die Loipe einbiegt. Oder einen der etlichen Winterwanderwege entlang läuft. Viel Platz rund ums Haus und die frische Luft – das zählt momentan mehr denn je bei den Gästen.
Gerade jetzt schwenken viele Urlauber auf kleinere Häuser um. Und sind begeistert. Diese Erfahrung hat Jörg Pöschl in den Sommermonaten gemacht. Das „Alphorn“ ist dafür natürlich perfekt: Es hat Platz für 40 Gäste (also 20 Zimmer), inklusive Mitarbeitern sind maximal 50 Personen im Hotel. Eine schöne, überschaubare Größe!
Hunde-Herr Lucky springt soeben neben mir auf die Bank, Söhnchen Simon quietscht fröhlich und betrachtet interessiert meine Schuhe. Die beiden sind immer im Hotel dabei, auch wenn Chefin Jana zum Beispiel einen frischen Smoothie zum Frühstück ausschenkt. Für Familie Pöschl ist es selbstverständlich, dass die Gäste an ihrem Alltag teilhaben. Das kommt super an!
„Wir wollen kein ,all inclusive`, sondern individuell und wertig sein. Unsere Gäste sind keine Nummer. Wir wissen immer genau, was sie tagsüber unternehmen und fragen abends nach. Oft probieren sie auch unsere ganz persönlichen Tipps aus, manche verlassen sich blindlings auf uns“, lacht Jörg Pöschl. Zusammen mit seiner Frau wandert er mit Hausgästen zum Sonnenaufgang auch mal auf den Berg, um Alphorn zu blasen. Abends wird der Kamin angezündet, wenn es draußen kalt ist und schneit.
Witzig sind die beiden nagelneuen Holzhüttchen auf der Terrasse, die Jana und Jörg Pöschl erst im November selbst aufgebaut, gedämmt und kuschelig eingerichtet haben. Eines mehr in Rosa für den femininen Style, das andere mehr in Brauntönen für die männliche Variante. In den beheizten Separees können sich dort jeweils vier bis fünf Gäste mit Speis und Trank umsorgen lassen. Die Feuerschale vor der Tür, der Blick auf die Berge, die frische Luft – alles klein, alles fein, alles mit viel Flair.
Landhotel Alphorn
Familie Pöschl
Kirchgasse 18
87527 Ofterschwang
Tel.: +49 8321 66340
www.landhotel-alphorn.de
Wie sie da so liegt, am Rande des beschaulichen Örtchens Mittelberg, umgeben von Wiesen, schaut das Vitalhotel Die Mittelburg ganz schön riesig aus! „Unsere Gäste sind immer wieder erstaunt, dass wir nur 27 Zimmer und 50 Betten haben. Von außen wirkt es viel größer“, sagt Junior-Chef Thomas Mayr.
Weil die Mittelburg so schön überschaubar ist, geht hier manches, was in großen Häusern nicht machbar ist. Zum Beispiel ein ganz persönlicher Willkommensgruß: „Wir schreiben den Vornamen jeden Gastes mit Zuckerguss auf frisch gebackene Mürbteigkekse und stellen sie zusammen mit Obst auf einen Teller ins Zimmer“, erzählt Bruder Michael Mayr.
Sind viele Gäste außer Haus unterwegs, hat man den großzügigen Wellness-Bereich des Öfteren für sich alleine – man genießt sozusagen einen private-Spa-Tag. Auch die Küche kann anders arbeiten, meint Thomas Mayr: „Wir können Gerichte kochen, die regional in sehr großen Mengen nicht zu bekommen sind, wie etwa lokales Wild, Allgäuer Forellen oder frische Pilzspezialitäten.“
Von Familie Mayr ist immer jemand da, ob an der Rezeption, in der Küche oder im Service. Oder man trifft die Brüder, wenn sie gerade beim Werkeln sind: Heizkörper reparieren, Glühbirne wechseln, Möbel abschleifen, WLAN in Gang bringen … „Wir machen viel selbst. Oft kommen wir in diesen Situationen oder auch beim Frühstück mit den Gästen ins Gespräch, sie erzählen uns viel von sich. Das ist bissle Wohnzimmer-mäßig“, lacht Thomas Mayr.
Herzenssache für die Mayrs: Die Gäste sollen sich an die Personen in der Mittelburg erinnern. Zum Beispiel dass ihre langjährige Mitarbeiterin Gerti eben noch im Frühstücksservice bedient hat und 30 Minuten später im Wanderdress erscheint, um die Gäste mit zur Kräuterwanderung zu nehmen. Oder dass Mama Mayr auf einer Schneeschuh-Tour zu erleben ist. Deshalb kommen viele Urlauber immer wieder hierher.
Das Publikum ist sehr gemischt – Familien, Pärchen, Jüngere, Ältere. „Das liegt vielleicht auch an uns“, sagt Michael und grinst seinen Bruder an. Die beiden Juniors bringen frischen Wind und kreative Ideen mit. Sicher ist aber: Die Mittelburg soll so klein, behaglich und persönlich bleiben.
Vitalhotel Die Mittelburg
Mittelburgweg 1-3
87466 Oy-Mittelberg
Tel.: +49 8366 180
www.hotel-mittelburg-allgaeu.de
Vor 50 Jahren haben die Großeltern das Grundstück mitten im Zentrum von Oberstaufen gekauft. Seitdem gibt es das DIANA Naturpark Hotel und ist sich stets treu geblieben: ruhig, vier Sterne, sehr familiär. „1996 hat meine Mutter das Hotel übernommen, ich bin jetzt also die dritte Generation“, erzählt Sandra Ammer.
Im DIANA arbeiten nur wenige Angestellte, so ist die Familie sehr präsent, meint die Junior-Chefin: „Wir sind beim Check in und out, im Frühstücksservice oder beraten die Gäste bei ihren geplanten Touren. Wir sind immer direkt am Gast.“ So ist Zeit, Dinge wahrzunehmen und eine andere Aufmerksamkeit zu schenken. Nach kurzer Zeit wissen sie, wer welchen Wein am liebsten trinkt oder dass der Pfefferminztee mit zwei Schnitzen Zitrone bevorzugt wird.
Mit 24 Zimmern und 38 Betten hat das DIANA Naturpark Hotel eine angenehme Größe. Restaurant und Stube bieten genügend Platz für die Gäste, so dass sie sich wohlfühlen und ihr Essen genießen können. Allergien oder Unverträglichkeiten werden dabei natürlich berücksichtigt. Auf die Auswahl der Lebensmittel wird viel Wert gelegt: „Für uns kommt Regionalität vor Bio. Zum Beispiel stammen die Wurstwaren von Allgäuer Landwirten, der Käse von der Sennerei Rutzhofen“, erklärt Sandra Ammer.
Raus aus der Stadt, hinein in die Natur mit frischer Luft und viel Ruhe – das suchen immer mehr Menschen in ihrem Urlaub. Wer dazu ein bisschen Anleitung braucht, der geht mit Mutter Sylvia Ammer auf eine Winter-Wanderung. „Bei solchen Aktivitäten lernen wir unsere Gäste auf einer ganz anderen Ebene kennen, man spricht oft über sehr persönliche Dinge.“
Nach dem Ausflug in den Schnee entspannen sich die Gäste im Hallenbad mit Wasserfall, im Whirlpool oder in der Finnischen Sauna. Danach geht’s zur Erholung auf die Ruheliege.
„2021 gehen wir einen großen Schritt und präsentieren uns in neuem Kleid. Schrothkur und Halbpension wird es nicht mehr geben. Dafür können unsere Gäste ganz frei entscheiden, ob sie bis 11 Uhr ausgiebig frühstücken wollen, wann sie das Schwimmbad nutzen oder eine Massage-Behandlung buchen“, blickt Sandra Ammer voll freudiger Erwartung auf das neue Jahr.
DIANA Naturpark Hotel
Familie Ammer
Unterm Schloss 2
87534 Oberstaufen/ Allgäu
Tel.: +49 8386 4880
www.diana-oberstaufen.de
Was kann man im Freiberg, was man in großen Hotels nicht kann? „Frühstücken bis 12 Uhr“, meint Margret Bolkart-Fetz spontan und lacht, ihre Augen blitzen hinter ihrer großen, schwarzen Brille hervor. „Wir haben keinen großen Speisesaal, sondern kleinere Sitzecken wie die Stube, das Fetzwerk, die Dschungel-Ecke. Da hat man Abstand und trotzdem ist es nett und gemütlich.“
Die Hotel-Chefin dekoriert alle Räume sehr liebevoll wie außergewöhnlich – familiär geführt, das spürt man in diesen Details. Klein zwar, und doch viel mehr: Das Freiberg hat 4 Sterne S. Und vier Restaurants, drei im und eines außer Haus, mitten in Oberstdorf. Das hat wahrlich nicht jedes Hotel!
Bei 27 Zimmern und Suiten, die alle ganz besonders, verrückt und bunt eingerichtet sind, trifft man im „Freiberg“ eh nie auf Massen an Menschen. Wer aber noch ein bisschen mehr alleine sein will, bucht einfach das Chalet. Direkt neben dem Hotel, drei Schlafzimmer, zwei Bäder. Das Frühstück wird dort serviert oder im Hotel. Abends kann man sich einen Koch ausleihen, der im Chalet live und frisch kocht. Was will man mehr?
Die Chefin trifft man an der Rezeption, hinter der Theke, im Service … „Ich bin eigentlich immer da, mich kriegen sie nicht los“, lacht Margret Bolkart-Fetz. Ihr Mann Ludger kocht im königlich-bayerischen „Jagdhaus“, 600 Meter weiter, und steht dort auch oft an der Theke. „Das erwartet der Gast von einem kleinen Haus, und wir erfüllen das gerne.“ Ihre Gäste sollen sich wohl fühlen. Am meisten freut sie sich, wenn Freundschaften entstehen.
Ebenfalls ein riesiger Pluspunkt: Freiberg`s Gäste werden alle super gut beraten. „Unsere Sara ist viel mit dem Mountainbike unterwegs und kann Touren empfehlen. Zlati kennt sich bestens im Walsertal aus, und ich habe immer Tipps für Wanderwege. Bevor die Gäste losziehen, werfen wir noch einen Blick auf ihre Schuhe, ob die geplante Tour damit auch machbar ist. Und wenn sie abends erst spät zurückkommen, machen wir uns schon Gedanken. Unser Kontakt ist einfach sehr persönlich.“
Das Freiberg Romantik Hotel
Freibergstraße 21
87561 Oberstdorf
Tel.: +49 8322 96780
www.das-freiberg.de